Samstag, Oktober 30, 2010

Brooks Racer ST4



Brooks Racer ST4
Mit dem Ziel den ein oder anderen Wettkampf bis zur Mitteldistanz zu machen, entschied ich mich am Anfang des Jahres zum Kauf des Racer ST 4. Es wurde Frühjahr, der Sommer rückte immer näher und ich hatte immer noch keinen Wettlauf mit dem Schuh gemacht. Zwar lief ich den Schuh mit kürzeren Laufeinheiten ein, schonte ihn aber sonst weitgehend. Nachdem aber klar war das der Schuh bei mir nie zu dem genutzt wird wozu er eigentlich gemacht wird, nämlich Wettlauf bis Marathonlänge auf der Strasse, gab es für ihn keine Schonung mehr.
Ich setzte ihn zunehmend für Geländeläufe ein. Die minimale Dämpfung machte sich sehr positiv bemerkar und gab aufgrund ihrer Eigenschaft sehr direkte Rückmeldungen vom Untergrund. Dies wiederum förderte die gesamte "Fussarbeit" und lies auch den letzten kleinen Muskel am Lauf teilnehmen.
Scheinbar war ich mit diesem Feldversuch voll im Trend.
Wenig später sah ich im Web Bilder von Scott Jurek und Anton Krupicka auf einer Trainingsrunde in der Region Boulder. Scott lief doch tatsächlich mit einem Brooks Racer. Nachdem Scott mit einem anderen Minimalschuh schon seinen 24h US Rekord realisierte, scheint er zunehmend auf diese Schuhklasse zu vertrauen  Barefoot and minimal footwear . Anton, welchen ich schon mit dem Küchenmesser seine Laufschuhe bearbeiten sah, ist ebenfalls "minmal" unterwegs  Tony Krupicka and Chris Wawrousek talk about the evolution of NB Minimus .  

Scott und Anton nach einem Trainingslauf in der Nähe von Boulder CO

Also dachte ich mir, dass das was ich da mache kann ja gar nicht so falsch sein. Mit zunehmenden Kilometern verabschiedete sich das ohnehin magere Profil der Aussensohle und weil der Schuh an für sich noch unversehrt war, tat ich das was wahrscheinlich jedem Laufschuhverkäufer das Wasser in die Augen treibt. Ich machte mich auf den Weg zum Schuster und lies den Schuh neu besohlen. Das Ergebnis war gelungen. Zwar nahm die Dämpfung nochmals ab, Bodenhaftung und Schutz vor Durchdrückenden Steinen veränderte sich aber sehr positv.

Brooks Racer ST4 mit neuer Aussensohle
 





 






  








 











Mittwoch, September 29, 2010

MRM 2010


Schon der Wetterbericht vom Vorabend lies nichts Gutes erahnen. Bei nasskalten Wetter fand am 25. September unweit der Skihütte des Ski Club Moutier der Start zur Erstausgabe des Marathon Raid(e) de Moutier statt. Ich reihte mich im hinteren Feld ein, mit dem Ziel verhalten zu starten und zuerst einmal nur "mitzulaufen". Bei einsetzenden Regen liefen wir zuerst bergab vom Startplatz Montagne de Graitery Richtung Perrefitte. Kaum unten angekommen ging es schon bergauf. Über aufgeweichte Pfade und Wiesen ging es nun Richtung Tour de Moron, einem Aussichtsturm auf dem Moron. Dort befand sich die erste Verpflegungsstelle. Unterbrochen von kurzen Stops für das anziehen, bzw. abziehen und wieder anziehen der Regenjacke fand ich schnell meinen Rhythmus. Bei der Verpflegungstelle Moron (Km 13.4) angekommen, verpflegte ich mich kurz mit Orangenschnitzen und Wasser. Ich verlies die Verpflegungsstelle nach kurzem Aufenthalt, damit ich nicht zu sehr auskühlte.



Nach einem weiteren kurzen Bergablauf folgte ein längerer flacher Abschnitt, vorwiegend auf den allgegenwärtigen gelblich-roten Kiesstrassen. Mittlerweile lockerte die Bewölkung leicht auf und es regnete zunehmend weniger. Vorbei an Les Ecorcheresses, näherte sich schon Verpflegungsposten Nummer Zwei von Drei. In Montagne de Moutier (Km 20.5) setzte auch wieder der Regen ein. Da ich kein Persönliches Material dort deponiert hatte, die Möglichkeit bestand im Vorfeld, gab es auch dort keinen Grund zum langen verweilen. Weiter ging es Richtung La Roches Corbets.




In Roches (BE) ungefähr bei Kilometer 27, folgte die Zweite Grosse Steigung des Rennen. Nach kurzen Teerstück ging es, vorbei an Vers le Moulin, stetig Bergauf Richtung Raimeux. Während dem mühsamen Aufstieg zur dritten Verpflegungsstelle wurde der Niederschlag immer stärker. Kurz vor der Ankunft in Raimeux wechselte der Regen zu Schneeregen. Es war Kalt und zwar richtig. Beim Verpflegungsposten angekommen legte ich so schnell wie möglich alle verfügbaren Kleider an. Über aufgeweichte Pfade ging es weiter bergab Richtung Moutier. Nach einem weiteren kurzen Teerabschnitt in Moutier folgte, der steile Schlussaufstieg zum Ziel bei der Skihütte des Skiclub Moutier.




Fazit MRM - Ziel erreicht. Im wahrsten Sinne des Wortes. Ich wollte ankommen und das tat ich. Die Zeit war mir relativ unwichtig, trotzdem wollte ich die 6 Stunden Marke nicht überschreiten. Das Wetter machte es auch nicht einfacher eine neue Marathon Bestzeit zulaufen. Anzukommen bedeutete auch, einen UTMB Punkt zu holen und so etwas kann immer mal brauchen.  





Mittwoch, September 22, 2010

Marwees

Am Dienstag morgen ging es bei ziemlich tiefen Temperaturen erneut in den Alpstein. Nachdem ich nun schon drei wunderschöne Läufe dort machen konnte, lief ich diesmal Richtung Marwees. Ausgehend von Wasserauen über Hüttentobel gelangte ich zur Bogartenlücke. Von dort ging es äusserst steil weiter zur Maarwees. Über den Widderalpsattel gelangte ich zur Meglisalp und von dort über Schrennen erneut auf Hütten. Es war einfach nur schön.
Bogartenlücke


Sämtissersee im Morgennebel
Aufstieg zur Marwess
Im Austieg bei Sonnenaufgang
Höhenweg zur Marwees


Dem Gipfelkreuz entgegen...


Marwees
 
Altmann

Widderalp
Widderalpsattel

Blick zurück zur Marwees



Der Rotsteinpass - ein nächstes mal...
Am Samstag gehts dann ins Welschland. Die Erstausgabe des Marathon Raid(e) de Moutier findet statt und ich bin dabei. Nachdem in Verbier nur ein DNF resultierte, hoffe ich diesmal auf ein besseres Ende.











Freitag, Mai 21, 2010

Scott Jurek und Anton Krupicka

Scott Jurek
Nachdem der siebenfache Western States Gewinner und dreifache Sparthatlon Sieger letztjährig zum erstenmal den UTMB finishte, konnte er am diesjährigen IAU 24 Hr World Cup an seinem Formanstieg weiter anknüpfen und sogar einen beachtlichen Meilenstein setzen. Scott lief im französischen Brive-la-Gaillarde einen, wenn auch inoffiziellen, mit 266.677 km bzw. 165.28 mls neuen amerikanschen Rekord. Wow, einfach nur grossartig. Ich bin gespannt wie seine weitere Saisson verläuft. Auch seine Nachmeldung für die diesjährige Ausgabe des UTMB, wo er mit weiteren US Cracks wie Karl Meltzer und Geoff Roes an der Startlinie stehen wird, lässt Spannendes erwarten.

Scott Jurek, IAU 24 Hr World Cup  Mai 2010


Anton Krupicka
Hiess der schon oft im Vorfeld genannte Favorit und spätere Sieger des Miwok100. Mit einem beeindruckenden Trainingsumfang bereite sich der puristische Ultramarathonläufer aus Boulder/Colorado seriös auf seinen Saisonauftakt vor. Hal Koerner, letztjähriger Western States 100 Sieger, verblieb auf Platz Zwei.

Anton Krupicka, Gewinner Miwok100 2010


Ultralaufszene Schweiz
Die erste Veranstaltung fand am 8./9. Mai 2010 in Basel statt. Internationale Cracks traffen sich zum 12+24 Stunden Rennen am 22. Self-Transcendense Rennen, ausgerichtet vom Sri Chinmoy Marathon Team Schweiz. Als Sieger durfte sich Oliver Leu (233,855 km) von der LG Bremen Nord eintragen. Bester Schweizer und Zweitplatzierter wurde Peter Luginbühl (209,152 km) aus Kerzers. Platz 81 ging an Jens Lukas, welcher wahrscheinlich aus gesundheitlichen Gründen nach 41,107 km aufgab. Nächste Veranstaltung ist der Trail Vallèe de Joux am 23.05.2010. Der Trail findet zum ersten mal statt und bietet mit seiner Distanz von 44 km eine gute Möglichkeit zum Einstieg in die Ultraszene.  




Mittwoch, Mai 12, 2010

Rückblick April 2010

...oder 4 Wochen Plan Butz.
Vorne weg, ich bin zufrieden. Nicht immer liess sich der Plan nach Plan durchführen. Doch unter dem Strich lief ich die angestrebten Wochenkilometer (eher ein bisschen mehr..) und das in den verschiedenen Intensitätsbereichen. Nach "Butz" hätte ich mit den Vertikalintervallen noch warten können. Ich entschloss mich aber trotzdem diese früher ins Training zu integrieren.  Nach dem ich diese Woche das Intervalltraining zum zweiten Mal durchführte merkte ich schon eine deutliche Steigerung der Grundschnelligkeit. Ob das nun allein an diesem zweimaligen Intervalltraining liegt? Oder spielt die insgesamt erhöhte Geschwindigkeit des Trainings eine wichtigere Rolle? Wahrscheinlich macht es die Summe von beidem. In diesem Sinne, ein Hoch auf das Pulskontrollierte Training.
Wie weiter? Als nächstes folgt eine Steigerung des Wochenumfangs, vorallem die langen Läufe werden nun noch länger. Auch die Strecke der Vertikalintervalle wird verlängert. Schön wär auch ein erster richtiger Test in Form eines Wettkampfes.
Nachfolgend noch ein Paar Bilder von einem Trainingslauf zum Gäbris, Appenzellerland

(Aufstieg von Altstätten SG, Rheintal)

(Blick vom Gäbris zur Hundwilerhöhe, der spitze Hügel rechts)

(Blick vom Gäbris zur Alpsteinkette)

(Alpsteinkette mit Säntis)




Dienstag, April 20, 2010

Start Plan "Butz"

(Start zur Traversée, Trail VSB 2009)

Letzte Woche begann ich mit dem Training nach Plan. Die nächsten 11 Wochen lauft beim Laufen alles nach Plan "Butz".
Die Basis des Trainingsplans bildet ein Vorschlag zur Vorbereitung auf den Rennsteiglauf in Deutschland. Die leicht verständliche Art, mit der Andreas Butz seine Idee der Vorbereitung zu einem Ultralauf herüber bringt, machte es mir einfach den Plan für mich zu adaptieren. Eigentlich musste ich für Realisation meiner Vorstellungen gar nicht soviel anpassen.
-Die Distanzen übernahm ich nahezu 1:1, mal ein Kilometer mehr, mal einer weniger.
-Das mit den Intervallen erschien mir auch äusserst sinnvoll. So entschloss ich mich den Beginn der Intervalle etwas früher als Butz ins Programm zu integrieren. Die Intervalle, so meine Planung, werden als Vetrikalintervalle mit zunehmender Länge gelaufen.
-Da Butz den Plan wahrscheinlich für Flachlandläufer entworfen hat, konnte ich mit angestrebten Kilometerzeiten nicht viel anfangen. In meiner Laufregion gibt es nur Hügel oder längere Auf-/Abstiege. Um trotzdem die Intensität kontrollieren zu können, adaptierte ich die verschiedenen Dauerlaufformen auf meine individuellen Pulszonen. Diese berechnete ich, nachdem ich verschiedene Vorschläge zur Einteilung der Pulszonen miteinander verglichen hatte. Schlussendlich entschied ich mich für die Variante auf Greif.de. Thx Marco (über uns...)

(Team alpinrunner.ch kurz vor dem Start zur Boucle - Trail VSB 2009, im Hintergrund Denise Zimmermann Siegerin Overall bei den Frauen)

Was scheinbar für die meisten Ultraläufer problematisch ist, und zwar auch die langsamen Einheiten wirklich langsam zu laufen, fiel mir bis anhin nicht so schwer. So lief ich doch den ganzen Winter selten in höheren Pulsbereichen. Mit dem schmelzen des letzten Schnee begann ich wieder auf einzelnen Trainingsläufen das Tempo unterschiedlich zu forcieren. Zunächst glaubte ich das die schnellen Einheiten mich nicht unbedingt auch schneller machten sondern eher schneller Müde, doch der positive Effekt setzte schon bald ein und wurde durch eine Erhöhung meiner Grundschnelligkeit spürbar. 

(Cabane Mille 2480 müM, Verpflegungsposten nach 80,5 km)

Mir ist vollkommen bewusst das der eigentliche Kilometerumfang des Plans eher an der unteren Grenze für eine seriöse Vorbereitung auf einen Ultralauf mit 110 km Länge und  6900 Höhenmetern ist.  Entscheidend aber sind die individuellen Möglichkeiten des Einzelnen und in dem Fall für mich vor allem die realistischen Distanzen und der damit auch realistische Zeitaufwand.
Für einen Ultralauf wie den Trail Verbier - St. Bernhard könnte es oder muss es fasst ein wenig mehr sein - aber mehr liegt zur Zeit einfach nicht drin.

Freitag, April 02, 2010

Rückblick März 2010

Taru im Striland, Wolfhalden AR

Wir haben immer noch Schnee. Oder besser gesagt schon wieder. Trotzdem, langsam setzt sich der Frühling durch und so konnte ich bei angenehmen Temperaturen auch schon wieder längere Touren durchs Vorderland unternehmen.

 screw shoes - selfmade

Mitte Januar gaben meine "Laufschuh-Schneeketten" ihren Geist auf. Sie hielten ungefähr eineinhalb Laufwinter lang. Eigentlich gab ich ihnen beim Kauf eine Höchstlebensdauer von einem Laufwinter, in diesem Sinne bin ich noch nicht einmal entäuscht worden. Auf der Suche nach Alternativen bin ich auf einer amerikanischen Website fündig geworden. Screw shoes -
Ich bestückte meine alten Strassenlaufschue mit jeweils neun Schrauben und ab gings auf die Piste. Phantastisch. Ein zuvor nie dagewesener Gripp überzeugten mich sofort von dieser einfachen aber extrem wirkungsvollen Bastelarbeit.

 wild horses in Eggen, Lachen/Walzenhausen AR

Manchmal findet man auch ganz unverhofft liebevolle Begleiter - so wie wie diese Ponys, welche wohl irgendwo ausgebüchst waren und mir ungefähr 300 Meter laufend Gesellschaft leisteten.
Nachdem ich im letzten Jahr die Vorbereitung auf mein Hauptziel - Trail Verbier - von Woche zu Woche plante, oder es zumindest versuchte, mache ich mir dieses Jahr längerfristige Gedanken. Ausgerüstet mit Trainingstagebuch und Trainingsplan soll es nun mehr Übersicht und Koordination geben. Schön wärs...
Stand im Winter mehr die Erhaltung der Grundausdauer im Vordergrund, versuche ich nun mit schnelleren Einheiten wieder etwas mehr Schwung aufzunehmen. Dabei dürfen die Einheiten auch mal 22 km lang sein. Vertikalintervalle sollen dann zu einem späteren Zeitpunkt noch das Programm abrunden. Mal schauen ob sich das alles so realisieren lässt. Mit einer Plannung wird es jedenfalls übersichtlicher.